Werk Steyr : Betriebsversammlung im MAN-Werk Steyr

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Für heute, den 26. März, ist für 14:45 eine Vollversammlung nach § 45 des Arbeitsverfassungsgesetzes im MAN-Werk Steyr angesetzt. Dabei wird der MAN-Vorstand über Zukunftsperspektiven für Steyr sprechen und Siegfried Wolf soll das künftige Konzept seiner WSA BeteiligungsGmbH für die Zeit ab Jänner 2023 präsentieren. Ebenfalls als Redner geladen ist der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Saki Stimoniaris, der auch im Aufsichtsrat von Volkswagen, Traton, MAN und des Militärfahrzeugproduzenten Rheinmetall-MAN vertreten ist. Weitere Redner sind GPA Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher, PRO-GE Bundesvorsitzender Rainer Wimmer, der Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam und Arbeiterbetriebsrat Erich Schwarz.

Vor allem der lokale Betriebsrat hat sich wiederholt kritisch zu den aktuellen Verkaufsplänen geäußert, gehen diese doch mit einem massiven Stellenabbau einher. Über tausend Mitarbeiter würden ihren Job verlieren, die übrigen sollen auf Teile ihres Gehalts verzichten. Das alles, obwohl sich MAN im Rahmen einer Standortgarantie vertraglich dazu verpflichtet hatte, bis 2030 keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen. Dieser Vertrag wurde vom Management einseitig aufgekündigt. Ein entsprechender Prozess ist deshalb beim Arbeitsgericht München anhängig, wurde aber vorerst bis Herbst ausgesetzt. Das könnte mit ein Grund dafür sein, warum man seitens des Konzerns nun auf einen raschen Verkauf drängt. Ob die Belegschaft diesem zustimmt, wird eine auf die Betriebsversammlung folgende, geheime Urabstimmung unter den Mitarbeitern zeigen.

Arbeiterbetriebsrat Schwarz hat das Vorgehen des Managements wiederholt kritisiert. Dieses hatte die Schließung des Werks angedrohten, sollte die Belegschaft dem Verkauf an Wolf nicht zustimmen. Er fordert hingegen, dass man sich auch mit den Konzepten und Angeboten möglicher anderer Bieter näher befassen sollte. Selbiges wird auch von Interessenten am Werk Steyr eingefordert. Insider berichten, man hätte schlicht keine Möglichkeit zu konkreten Verhandlungen und folglich auch keine Daten für eine nötige Wirtschaftlichkeitsprüfung erhalten. Diese wären aber für die Erstellung eines umfassenden Detailkonzepts unverzichtbar.

Martin Rabe, Personalvorstand der MAN Truck & Bus SE, meinte zuletzt gegenüber der APA, Wolf habe als einziger ein detailliertes industrielles und betriebswirtschaftliches Konzept für den Standort Steyr vorgelegt.